Die Hauptsorge des Häuptlings Majestix aus dem allseits bekannten kleinen unbeugsamen Dorf, das noch nicht von den Römern besiegt wurde, ist, „dass einem der Himmel auf den Kopf fällt“. In unserem Landkreis fiel zwar nicht der komplette Himmel auf die Erde, aber ein Gesteinsbrocken aus den Tiefen des Weltalls. Aufgrund seiner geringen Größe entstand bei seinem Einschlag kein tiefer Krater und es kam zum Glück niemand zu Schaden. Was größere Meteoriteneinschläge bewirken können, führt uns das Nördlinger Ries vor Augen, das auf diese Weise entstanden ist.
Die spannende Geschichte „unseres“ Meteoriten wurde in einem Vortrag in Schwabhausen am vergangenen Freitag wieder lebendig.
Vor über 60 Jahren wurde von den Brüdern Landmann auf einem Feld zwischen Machtenstein und Rennhof ein eisenhaltiger, 1422 g schwerer Gesteinsbrocken gefunden. Dieser unterschied sich stark von anderen Steinen der Gegend, seine Herkunft war zunächst unklar. Bis 2014 schlief er einen Dornröschenschlaf in einem Steinbeet in Machtenstein. Dann kam im wahrsten Sinne des Wortes der „Stein ins Rollen“. Der Heimatforscher Hans Hartl stellte den Kontakt zum Physiker und Meteoritenspezialisten Dr. Heinlein her, der den Stein untersuchte und eindeutige Kriterien fand, die den Stein als Meteoriten identifizierten. Heute ist er Bestandteil der Mineralogischen Staatssammlung in München und wird künftig im neuen Museum Mensch und Natur in Nymphenburg zu finden sein.
Ist es nun ein Zufall, dass der Stein ausgerechnet in „Machtenstein“ gefunden wurde? Für die Herkunft des Ortsnamens gibt es bekanntermaßen verschiedene Theorien, die von der Existenz eines steinernen Gebäudes bis hin zu Besitzungen einer Mathild oder eines Mahtun reichen. Wie auch immer – durch den Fund des Meteoriten hat Machtenstein jetzt auf jeden Fall einen mächtigen Stein, weniger an Gewicht und Größe als an Bedeutung…
Das Ortsschild von Machtenstein vor weiß-blauem Himmel ist das FOTOmotiv.