Ein Aprilscherz? So dachten wir, als wir ein ansprechendes Flugblatt im Briefkasten fanden, das die Eröffnung einer mobilen Bäckerei ankündigte. Ab 1. April werde es morgens frische Backwaren in unserem Dorf geben! Knusprige Brezn, Semmeln, verschiedenste Brotsorten, aber auch süße Teilchen und Kuchenschnitten – da lief uns in der Zeit der beschränkten Einkaufsmöglichkeiten regelrecht das Wasser im Mund zusammen.
Aber vielleicht handelte es sich ja nur um einen Aprilscherz? Und dann wurde man vor dem vermeintlichen Laden mit einem lockeren „April, April!“ begrüßt? Wer würde sich aus unserer Familie im Morgengrauen trauen, auch auf die Gefahr hin, einem Scherz aufzusitzen?
Unsere Tochter wagte es und wurde nicht enttäuscht! Es ist wahr! Seitdem ist unser Dorf nicht nur mit einem Metzger und Eierverkauf ab Hof versorgt, man kann jetzt morgens auch Backwaren an einem Verkaufswagen erwerben. Bisher mussten wir für ein Frühstückscroissant das Auto zum Einkauf nehmen oder – zugegebenermaßen selten – eine längere morgendliche Wanderung unternehmen. Dieses Schicksal teilen und teilten ja auch viele Bewohner in anderen Orten im Landkreis, weshalb ich bereits in einem früheren Blogbeitrag eine Lanze für Dorfläden gebrochen hatte.
So genießen wir die neue Möglichkeit sehr und sehen es als einen Lichtblick in der aktuellen Corona-Krise an. Und zum kulinarischen Genuss kommt, dass wir durch den morgendlichen Einkauf auch noch das lokale Gewerbe unterstützen können.
Mit einem frischen Hörnchen oder einer duftenden Semmel beginnt der Tag im Home Office viel besser. Und wenn dann noch die Lieferung unseres jetzt mobilen Buchladens da war, dann setze ich mich voller Zuversicht an meinen Schreibtisch und denke: den Rest kriegen wir doch sicherlich auch noch gebacken…
FOTO: Diese leckeren Bärenkekse fand ich bei einem Bäcker im Elbsandsteingebirge.
Den Titel zu diesem Beitrag verdanke ich meinem Mann, der immer sehr schlagfertig und kreativ ist. Er bekommt dafür ein extra Teilchen vom Bäcker! Und wir hoffen, dass wir damit viele Leser des Blogbeitrags anregen, ihre lokalen Anbieter zu unterstützen – wenn sie das nicht schon längst tun. Denn auch viele Gaststätten haben auf Lieferservice umgestellt.