Schlagwort: Dachauer Kinder-Volksfestzug

Per Express am Vatertag

Christi Himmelfahrt – nein Vatertag! Der christliche Feiertag, ein Hochfest in der katholischen Kirche, ist heutzutage vor allem als Festtag der Väter bekannt und wird entsprechend gefeiert. Warum diese beiden Ereignisse zusammenfallen, ist nicht geklärt. Vielleicht, weil der Termin zeitnah zum Muttertag am zweiten Sonntag im Mai liegt?

1910 organisierte die Amerikanerin Sonora Louisa Dodd den ersten Vatertag als Anerkennung für die Leistung ihres Vaters William Smart, der im Sezessionskrieg (1861-1865) gekämpft hatte. Nach dem Tod seiner Frau hatte er sich allein um die sechs gemeinsamen Kinder gekümmert. Seine Tochter rief dazu auf, diesen Tag mit Gottesdiensten, Geschenken und gut zubereiteten Speisen zu begehen, wie die Brauchexperten von Brauchwiki berichten. Fortan wurde er in den Vereinigten Staaten im Juni gefeiert. In Deutschland wurde der Vatertag ab 1931 durch einen Herrenausstatter eingeführt: er warb mit dem Slogan und der Aufforderung „Schenkt Krawatten!“ zum Vatertag.

Übrigens feiern an diesem Tag nicht nur Väter. Männer jeglichen Alters nutzen den meist warmen und sonnigen Maitag für einen Ausflug mit dem Rad oder zu Fuß, meist gut versorgt mit Getränken, die auch manchmal im Anhänger oder Bollerwagen mitgeführt werden.

Im Landkreis Dachau fährt an diesem Tag der „Glonntal-Express“, und das seit nunmehr über 55 Jahren! Der von einer verdeckten Gärtnerfräse bewegte Wagen besteht aus einem „Tankwagen“ und einem „Schlaffwagen“ und war ursprünglich für den Dachauer Kinder-Volksfestzug 1968 gebaut worden. Mit diesem Züglein fahren die Mitglieder des Vereins „Freunde des Vatertags“ an ihrem Festtag durch den Landkreis Dachau und lassen es sich gut gehen. Und wenn der Minizug eine große Steigung zu bewältigen hat, dann steigen die Väter auch mal aus, um die Fräse zu entlasten. Es geht gemächlich und entschleunigt durchs Land. Der „Express“ ist kein Schnellzug, sondern vielmehr ein liebevoll blumen- und fähnchengeschmückter Bummelzug.

 

FOTOS: Vielleicht fährt der „Express“ ja auch bei ihnen vorbei – mein Mann konnte ihn im letzten Jahr in Kleinberghofen sehen und fotografieren.